Sie möchten die ISDN Telefonanlage an einem VoIP Anschluss weiter benutzen? Wir erklären wie es geht
ISDN wird in 2019 abgeschaltet: Bei Ihnen steht die Umstellung auf VoIP an und Sie wollen Ihre Telefonanlage weiternutzen? Wir zeigen wie das geht.
Was ist eine Cloud Telefonanlage?
Kategorien von Cloud basierten Telefonanlagen
Anbieter von Cloud Telefonanlagen
Welche Voraussetzungen/Endgeräte sind für die Nutzung einer Cloud Telefonanlagen notwendig?
Kann bei Cloud Telefonanlagen die Rufnummer umgezogen werden?
Was wenn ich schon eine physische Telefonanlage im Unternehmen integriert habe?
Da dank Voice over IP (VoIP) nun auch das Telefonieren über die Internetleitung möglich ist, ist es im nächsten Schritt sehr sinnvoll auch die eigene Telefonanlage innerhalb der Cloud zu hosten.
Die Cloud-Telefonanlage ist eine Software basierte Telefonie-Lösung, die alle Funktionen einer VoIP Telefonanlage nutzbar macht. Der Vorteil solcher Cloud Lösungen liegt u.a. in dem Wegfall von höheren Anschaffungskosten. Abgerechnet wird je nach Anbieter meist pro Arbeitsplatz/Nebenstelle.
Es gibt verschiedene Anbieter im Bereich der Cloud Telefonie. Diese hosten ihre virtuellen Telefonanalgen innerhalb von Rechenzentren. Sie brauchen in Ihrem Unternehmen also nicht in eine physische Telefonanlage zu investieren. Gebucht wird die Telefonanlage als Software as a Service (SaaS) und ist dadurch flexibel auf neue Standorte oder steigende Mitarbeiterzahlen erweiterbar.
Es gibt aktuell zwei Hauptkategorien von Cloud basierten Telefonanlagen am Markt. Die sogenannten IP Centrex und die Hosted PBS Anlagen.
Bei dieser Art der Cloud Telefonanlage „teilen“ sich alle Kunden eines Anbieters eine Anlage. Dabei werden die Nutzer nur anhand ihrer Zugangsdaten unterschieden. Die Kosten für Wartungs- und Betriebskosten verteilen sich dadurch auf viele Nutzer wodurch wiederum der Endpreis geringer sein kann. Auch bei dieser Lösung ist die Standortunabhängigkeit vorhanden und es kann von überall telefoniert werden.
Bei einer IP Centrex Cloud Telefonanlage wird im Normalfall ein Festbetrag pro Arbeitsplatz bzw. pro Nebenstelle im Monat bezahlt. Die Fixkosten sind also vor allem bei kleinen Unternehmen mit weniger Arbeitsplätzen gering. Von dem Anbieter wird hierbei für jeden Benutzer ein Account auf der allgemeinen Telefonanlage angelegt. Dadurch wird die komplette Telefonie und virtuelle Telefonanlage von einem Anbieter bezogen, was gerade in Supportfragen Vorteile haben kann.
Cloud basierte Telefonanlagen, auf die nur die eigenen Mitarbeiter Zugriff haben, werden in der Regel Hosted PBX genannt. Hierbei wird von dem jeweiligen Anbieter ein dedizierter Server zur Verfügung gestellt. Es sind alle Funktionalitäten möglich, die auch eine lokale Telefonanlage bieten kann. Zudem können die Cloud Vorteile der Standortunabhängigkeit und freien Endgerätewahl genutzt werden. Die Administration muss allerdings im Gegensatz zur IP Centrex Cloud Telefonanlage selbst übernommen werden. Dazu stellen die Anbieter der Telefonanlagen eine Weboberfläche zur Verfügung.
Es gibt sehr viele verschiedene Anbieter welche Cloud Telefonanlagen anbieten und jeder hat seine Vor- und Nachteile. Hier listen wir einmal die größten Cloud Telefonanlagen Anbieter auf.
Dieser deutsche Public-Cloud-Telefonanlagen Anbieter ist der einzige, welcher Nebenstellen von 1 bis 100.000 adressiert. Dabei richtet sich nfon mehr an Großunternehmen. Auch bietet dieser Anbieter einen 24x7 Support an und eine Vor-Ort-Betreuung. Umfangreiche Integrationsmöglichkeiten durch eine offene Schnittstelle bietet diese Telefonanlage auch.
QSC bietet eine Tengo Centraflex Lösung für 10 bis zu mehreren tausend Mitarbeitern an. Momentan liegt allerdings die Durchschnittsgröße bei ca. 25 Teilnehmer. Durch eine Kooperation mit Estos ist es QSC auch möglich eine UCC-Integration zu gewährleisten, on promise sowie auch in der Cloud.
Mit seiner „Placetel Profi Telefonanlage“ richtet sich dieser Anbieter mehr an kleinere Unternehmen. Wichtig ist für Placetel hierbei Einfachheit und Flexibilität ohne Vertragsbindung. Für eine Anbindung an das eigene Backend steht ein CTI Client und eine API zur Verfügung welche dann selbst integriert werden muss.
Dies ist ein eher kleinerer Cloud-Telefonanlagen Anbieter mit 50 Mitarbeitern. Dabei bestehen die Kunden überwiegend aus Unternehmen mit 10 bis 100 Nebenstellen. Die Lösung von Teamfon wird mit „TeamSIP Centrex“ verkauft und setzt großen Wert auf die Integration in Anwendungen wie Outlook oder CTI. Softphone-Clients sowie TAPI Schnittstellen sind vorhanden sowie Clients für Smartphones.
Die Cloud-TK-Lösung „Sipgate team“ richtet sich mehr an kleine Unternehmen ab drei Mitarbeitern. Das liegt daran da nach eigener Aussage kleine Firmen dem Cloud-Konzept offener gegenüber stehen als große. Das besondere ist das der Anbieter über ein so genanntes Core-Mobilfunknetz innerhalb des E-Plus-Netzes verfügt und dadurch Funktionalitäten auf Smartphones über eigene Sim Karten verfügbar sind.
Für die Nutzung wird weder bestimmte Hardware noch eine analoge Telefonleitung, ISDN oder PMX Anlagenschluss benötigt.
Einzige Voraussetzung ist eine Internetverbindung mit ausreichender Bandbreite, um eine gute Sprach- und Verbindungsqualität zu gewährleisten. Im Up- sowie Download sollten pro Telefonat konstant 100kbit/s zur Verfügung stehen, zusätzlich zu der normalen Internetnutzung im Unternehmen. Die Entscheidung welches Endgerät Sie im Unternehmen einsetzen möchten, liegt bei Ihnen.
Es können weiterhin klassische Telefone genutzt werden. Es ist aber auch die Telefonie über sogenannte Softphones (eine Software auf dem Rechner oder Smartphone) möglich. Mit dem Softphone ist jeder Mitarbeiter im Büro und unterwegs (über das Smartphone) mit derselben Nummer erreichbar.
Bei einem Umstieg auf eine neue Cloud Telefonanlage, ist es problemlos möglich die bestehenden Rufnummern oder Rufnummernblöcke mitzunehmen.
Durch die ISDN Umstellung kommt es häufiger zu der Frage, ob die vorhandenen Telefonanlagen auch mit VoIP weitergenutzt oder in die Cloud Telefonanlage integriert werden können.
Die meisten Telefonanlagen können auch weiterhin genutzt werden. In den einfachsten Fällen ist das über eine analoge Schnittstelle am Router möglich, sofern diese IP-Telefonie unterstützt. Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Ratgeber zur ISDN Umstellung.